Montag, 24. Oktober 2011

Comarca Ngöbe-Buglé

Meine vorletzte Woche habe ich zusammen mit den beiden Mädchen, Niklas (Projektkoordinator des DWK Panama e. V. und ehemaliger Freiwilliger) und Lorenzo (Bauingeniuer von CEPAS) in dem autonomen indigenen Territorium mit Provinzstatus (comarca) der indianischen Volksgruppe "Ngöbe-Buglé" im Westen Panamas verbracht. Niklas neues Projekt ist die Wiederaufforstung von 20 (!) Quellgebieten in der Comarca Ngöbe-Buglé. Das Ziel unserer Reise war es, von diesem Projekt zu erzählen und uns einen Eindruck über das Interesse der Bevölkerung zu machen. Wir starteten also Montagmorgen zusammen mit Luis (Chef von CEPAS) in einem der roten Geländewagen in Richtung "Buenos Aires". Dies ist eine der größten Städte im Gebiet, auch wenn es dort nur eine Straße und ein paar Häuser gibt. Immerhin mit Strom durch einen Generator und fließendem (natürlichen kaltem) Wasser, denn das ist dort keine Selbstverständlichkeit! Nach unserer Ankunft haben wir zunächst unser Projekt vor einigen Einheimischen vorgestellt, die extra für dieses Treffen aus den Bergen gekommen sind. Danach ging es los. Wir sind mit unseren riesigen und schweren bis Oben bepackten Rucksäcken mit hauptsächlich Kleidung, Essen, Trinken und Schlafsachen in Richtung Bergwelt gewandert. Auf unserem Weg sind wir an mehreren kleinen Dörfern von Einheimischen vorbeigekommen und geschlafen haben wir die erste Nacht in einer der Schulen, die entweder von der Regierung oder internationalen Hilfsorganisationen (wie der DWK Panama e. V.) errichtet wurden. Diese Dörfer sind mit dem Auto nicht zu erreichen und man muss einen stundenlangen Fußmarsch hinlegen um die Menschen zu erreichen und um mit ihnen zu reden. Die zweite Nacht haben wir in Lehmhütten der Menschen, in Hängematten geschlafen (Geschlechter selbstverständlich getrennt, da Panama ein sehr religiöses Land ist). Gewaschen haben wir uns in einem der vielen Flüsse oder Wasserfälle, bevor wir dann die dritte Nacht in der Schule von "Buenos Aires" geschlafen haben. Nach einem Abschlusstreffen mit Einheimischen und Verantwortlichen ging es dann für uns wieder zurück nach Santiago. Unser Rückweg führte über die "Interamericana" (die größte Straße des Landes, sie führt von Panama bis in die USA und ist meistens nur zweispurig). Dort ist plötzlich dem vor uns fahrendem LKW ein Reifen geplatzt ist. Dies war das erste Mal, dass ich soetwas gesehen habe und ist einerseits eine Folge der schlechten Straßen und andererseits werden die Reifen viel zu lange gefahren, da keiner Geld für Neue ausgeben möchte. Eigentlich ist das auch nicht weiter schlimm, da es soetwas wie einen TÜV hier in Panama nicht gibt und ich bis jetzt auch noch keine Verkehrskontrollen der Polizei gesehen habe. Allerdings fährt man so immer mit Risiko. Meine Eindrücke des Dorfes in dem wir zuerst geschlafen haben in Fotos, viel Spaß:


























Letzte Woche habe ich weiter am Schulbau in Ciruelar Arriba gearbeitet. Nächste Woche geht es wieder dorthin. Wir machen bereits große Fortschritte, wie ihr im Blog von Lea und Ronja sehen könnt: www.ronjaundleainpanama.blogspot.com

Bis später, Janis!!!

Freitag, 7. Oktober 2011

Troditionelle Musik, ein Stück Deutschland in Panama, das Gehirn des Kanals und mehr ...

Seit meinem letzten Blogeintrag vor 1,5 Wochen habe ich viel erlebt. Chronologisch:

Letzte Woche habe ich wieder von Dienstag bis Freitag am Schulbau in Ciruelar Arriba gearbeitet. Wir machen mittlerweile richtige Fortschritte und es geht bereits in die Höhe! Dienstag und Mittwoch sah unsere Arbeit so aus:

Die langen Stahlstangen die wir uns besorgt haben schneiden wir nicht nur zurecht, sondern wir bringen sie auch durch biegen in Form. Dazu schieben wir sie in zwei Rohre und nutzen die Hebelwirkung zum verbiegen!

Die einzelnen Stangen werden dann miteinander verbunden und am Stahl im Fundament befestigt.

An dieser Konstruktion biegen wir kleine Stücke zum Verbinden der großen Stangen zurecht!

So sieht ein einzelner fertiger Ring aus!

Hilfe bei der Arbeit bekommen wir jeden Tag von anderen Einwohnern von Ciruelar Arriba!

Die einzelnen Ringe werden über lange Stahlstangen gezogen und bilden so ein festes Gerüst um die Schule in die Höhe bauen zu können!


Im Hintergrund sieht man drei fertige Stahlgerüste einer anderen Sorte, die für diese Wand besser geeigent ist (mit zwei langen Stahlstangen anstelle von vier)!

Einige Kinder des Dorfes in ihrer Freizeit nach der Schule!

Donnerstag habe ich meinen Tag vorallem mit betonmischen verbracht, um unseren riesigen Bedarf an Beton für das giessen der Wände zudecken. Dazu habe ich zuerst kleine Steine in einer Schubkarre gewaschen um einen sauberen und guten Beton zu erhalten. Danach die Steine mit Sand, Zement und Wasser gemischt und mit der Schubkarre und Schaufeln verteilt:





Am selben Abend haben wir dann zusammen zu Abend gegessen und anschliessend mit Kindern des Dorfes gesungen, getanzt und Musik gemacht. Eine sehr sehr schöne Erfahrung in Bildern:


Die Kinder waren sehr interessiert an meiner Kamera!




Dies sind die beiden Kinder der Familie die unsere Vorgänger Luise, Jule und Simon für die Zeit in der der erste Klassenraum gebaut wurde aufgenommen hat!


Freitag haben wir unter Anderem die Holzkästen mit Beton gefüllt, in dem die zuvor angefertigten Stahlgerüste am Fundament befestigt sind:

Oben wird eimerweise Beton eingefüllt!











Hier in Panama finden gerade die Baseball-Weltmeisterschaften statt. Und Deutschland ist auch vertreten (Ja, wir haben eine Baseball-Nationalmannschaft!!!). Letzten Sonntag haben wir uns das erste Spiel unserer Mannschaft gegen Nicaragua hier im Stadion von Santiago angeschaut und dabei überraschenderweise mehrere andere Deutsche kennen gelernt. Leider haben "wir" das Spiel 5:4 verloren. Ausserdem wurde das Spiel am Montag gegen Südkorea 5:6 verloren, am Dienstag gegen die Dominikanische Republik 13:2 verloren. Dann wurde das vierte Spiel gestern gegen Italien 2:7 verloren und nun stehen "wir" auf dem letzten Platz...Im Moment läuft das Spiel gegen Venezuela und für das Spiel Morgen gegen Cuba haben wir uns erneut Karten besort, vielleicht kann man ja dann mal einen Sieg einfahren!

Montag sind wir ganz früh mit dem Bus in die Hauptstadt gefahren, da wir eine Einladung der deutschen Botschaft zum Tag der deutschen Einheit bekommen haben. Nachdem wir uns in einem billigen Hostel eingemietet und passende Klamotten in einer riesigen Einkaufsmall (Albrook Mall) gekauft haben, sind wir dann in das riesige Luxushotel "El Panama" zur Feier gegangen. Es gab dort deutsches Essen und deutsche Getränke. Welch ein Unterschied zu den bisherigen Erfahrungen:





Dienstag haben wir zusammen mit einem "Lotsen" des Panama-Kanals das Kontrollzentrum, das Ausbildungszentrum und andere Einrichtungen des Kanals besucht:

Das Gehirn des Kanals!

Der Kanal - Der Mittelpunkt der Welt...

Der Simulator zum Training!








Abends haben wir Niklas (ebenfalls Mitglied im DWK Panama und ehemaliger Freiwilliger) vom internationalen Flughafen abgeholt. Mittwoch sind wir dann alle zusammen nach einer kleinen Runde in der Albrook Mall zurück nach Santiago gefahren. Gestern und heute waren wir hier im Büro um einige Angelegenheiten des Vereins zu klären. Bis später, euer Janis!!!